TFACTORY JOUR FIXE AM 9.10.2019: Die Jugend nach den Nationalratswahlen 2019
Wie wird die Jugend am 29. September wählen? Das Verhältnis zwischen Jugend und politischen Parteien erscheint als schwer gestört.
Über 40% der österreichischen 16- bis 29-jährigen finden Politik kaum noch interessant, bei den unter 20-jährigen sind es über 45% und bei den Jugendlichen mit niedriger und mittlerer Bildung sogar über 50%. Verkommt Politik zu einer Veranstaltung der alten weißen Menschen aus den Bildungsschichten?
Auch Fridays For Future ist überwiegend ein Aufmarsch der Eliten aus den Gymnasien. Fast 50% der Jugendlichen aus den niedrigen und mittleren Bildungsschichten hat noch nicht einmal etwas von dieser Bewegung gehört. Und während unter jenen Jugendlichen, die Friday for Future kennen, 60% aus den höheren Bildungsschichten diese Bewegung für wichtig halten, sind es in den bildungsfernen Milieus lediglich 40%. Versäumen es die Eliten immer mehr, die gesellschaftliche Mitte und die Unterschichten bei ihren politischen Initiativen mitzunehmen?
Einig sind sich hohe und niedrige Bildungsmilieus lediglich in einer Frage: Europa kann nicht alle armen Afrikaner aufnehmen. Besser wäre es, den Menschen vor Ort zu helfen. Dafür plädieren 55% der bildungsfernen und 61% der bildungsnahen jungen Menschen. Dass Flüchtlingen ohne wenn und aber geholfen werden muss, wenn sie mit ihren Booten in Seenot geraten, befürworten 56% der Angehörigen der Jugendlichen mit hoher Bildung, bei den mittleren und niedrigen Bildungsschichten hingegen nur 36%.
Über 80% sind der Auffassung, dass Politiker keine Ahnung davon haben, wie es den meisten Menschen geht. Und fast 70% meinen, dass man den Medien nichts mehr glauben kann.
Über 70% der Jugendlichen, denen sowohl Sebastian Kurz als auch Pamela Rendi-Wagner bekannt ist, glauben, dass der Spitzenkandidat der ÖVP eine stärkere Führungspersönlichkeit ist als seine Kontrahentin von der SPÖ. Und auch bei anderen für Politiker und Politikerinnen wichtigen Eigenschaften schneidet Kurz im Vergleich zu Rendi-Wagner deutlich besser ab: So hat er u.a. für eine deutliche Mehrheit einen klareren Plan für die Zukunft (64%). Zudem sehen die Befragten mehrheitlich auch die Interessen der Jugend durch den Kanzlerkandidaten der ÖVP besser vertreten (56%).
In den Rohdaten liegt die FPÖ bei den Jungwählern in Front, gefolgt von der ÖVP, den Grünen und der SPÖ. Über 25% der Jugendlichen aus den mittleren und unteren Bildungsmilieus wollen der FPÖ ihre Stimme geben, während die höher Gebildeten zu über 22% die Grünen wählen wollen.
Befragt wurden 1000 Jugendliche im Alter von 16 bis 29 Jahren. Befragungszeitraum 5.-18.9.2019. Die Befragung erfolgte online. Rep. Quotenstichprobe nach Alter, Geschlecht, Bildung und Wohnbundesland.
Für Rückfragen stehen Ihnen Matthias Rohrer und Bernhard Heinzlmaier gerne zur Verfügung.
Detaillierte Informationen zum krisenhaften Verhältnis zwischen Jugend und Politik erhalten Sie bei unserem
T-Factory Jour Fixe am 9.10.2019:
Jugend und Politik
Die österreichische Jugend nach den Nationalratswahlen 2019
Referent: Bernhard Heinzlmaier
Wo: T-Factory Trendagentur / Alserbachstraße 18/7. Stock / 1090 Wien
Wann: Mittwoch, 9. Oktober 2019 um 18:00 Uhr (Einlass 17:30 Uhr)
Eintritt frei, nur gegen Voranmeldung (da es eine begrenzte Sitzplatzanzahl gibt, bitten wir um rechtzeitige Anmeldung!)
Anmeldung: per E-Mail an Karin Wohltran oder unter der Tel.: +43 / 1 / 595 25 66-10
Agenda:
17.30 Uhr: Einlass
18:00 Uhr: Präsentation "Jugend und Politik: Die österreichische Jugend nach den Nationalratswahlen 2019 (ca. 45 Minuten)
anschließend: Diskussion und Gelegenheit zu weiteren Gesprächen bei Snacks und Getränken
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